ber einen fr die Traurigkeit bestimmten Minneritter

Die vorliegende Studie beschftigt sich mit den Themen der ritterlichen Ehre und Minne am Beispiel Gwns, Wolfram von Eschenbachs Held im Versroman Parzivl". Geschrieben in der ersten Hlfte des 13. Jahrhunderts, zhlt der Parzivl" zu den Meisterwerken der deutschen mittelalterlichen Literatur.
Obwohl Gwn nicht der Hauptheld dieses Werkes ist, handelt es sich bei ihm um eine sehr wichtige Figur: Wolfram malt mit beneidenswerter Meisterschaft die Tendenzen dieses Helden, echte Minne zu verwirklichen, wobei er ihn in unterschiedliche und immer schwierigere Situationen bringt. Auf dem Liebesplan sucht Gwn stndig nach der idealen Dame. Sein letztendlicher Sieg sowohl auf dem ritterlichen als auch auf dem Liebesplan wird durch Kampf und berwindung von Hindernissen verwirklicht. Motive der Minne und des Rittertums verflechten sich miteinander; so lsst sich in der Beschreibung einiger Aventiuren auch die Anwesenheit erotischer Elemente bemerken.
Wolfram verkrpert in Gwn die Figur eines idealen Ritters, der vorbildich in jeder Hinsicht ist. Im Rahmen der Analyse der Charakterisierung Gwns zieht die Autorin dieser Studie auch Wolframs Quelle fr sein Werk in Betracht, den Roman Le Conte du Graal" von Chrtien de Troyes, in dem unter anderem Gwns Figur aufgebaut wird. Durch Vergleiche Wolframs Textes mit seiner Quelle weist diese Arbeit suggestiv auf Wolframs Macht des schpferischen Anbaus hin, die sich auf dem erzhlerischen Plan, aber auch auf dem Plan der Charakterisierung des Helden uert. Die Studie zeigt, dass Wolframs Figuren viel reliefartiger differenziert werden.