Beratung und Begleitung von Menschen mit geistiger Behinderung

Mit dem Anspruch einer Hilfe zur Selbsthilfe wird der eher neuartige pdagogische Optimismus einer ressourcen- und kompetenzorientierten Sichtweise auf Menschen mit geistiger Behinderung fokussiert und die etablierten Denk- und Handlungsmuster der in der Behindertenhilfe professionell Ttigen wieder zunehmend kritisch hinterfragt. Die Begriffe des 'Frderns' oder 'Betreuens' suggerieren im Kontext von Gleichberechtigung, Selbstbestimmung und Teilhabe mittlerweile schnell ein Bild streng asymmetrischer Beziehungs- und Interaktionskonstellationen, den Gedanken des 'Formens' nach persnlichen und gesamtgesellschaftlichen Normen und Werten sowie den Anspruch des Behtens und Bewahrens vor der Gesellschaft und eigenen Fehlleistungen.
Als Abgrenzung und Neuorientierung gegenber den bisher gngigen Begriffsbezeichnungen bedient sich aktuellere Literatur in diesem Bewusstsein vermehrt der Begriffe 'Begleiter', 'Assistent' oder 'Berater'. Ziel ist es dabei auch, Menschen mit geistiger Behinderung wieder als Subjekt von Interaktionen zu positionieren, anstatt sie durch eine berhandnahme pdagogischer Konzepte zu objektivieren: Der Mensch mit Behinderung ist Experte in eigener Sache. Durch die seit 2009 auch fr Deutschland verbindliche UN Konvention ber die Rechte von Menschen mit Behinderung wurde schlielich auch auf verfassungsrechtlicher Grundlage der Notwendigkeit Rechnung getragen, die Entscheidungsfreiheit fr ihre persnliche Lebensgestaltung anzuerkennen und nachhaltig zu untersttzen. Es ergeben sich so fr die Behindertenhilfe neue Aufgaben und Herausforderungen, die sich in den institutionellen Versorgungsstrukturen und etablierten Rollenverstndnissen widerspiegeln.