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Mit der Frage nach Formen und Funktionen der literarischen Todesmeditation bewegt sich die komparatistisch ausgerichtete Studie im Rahmen einer thematischen Untergruppe der religisen Meditation, die zunchst nur mit dem allgegenwrtigen Topos der Vergnglichkeit von Interesse zu sein scheint. Sie stellt jedoch die Betrachtungen des Todes bzw. die Bildlichkeit des Todes in der Meditation in ihren Zusammenhang mit der frhneuzeitlichen Herausbildung eines "meditativen" Gewissenskonzeptes, um deren Potential zur Individualisierung von Erinnerung zu zeigen. Das meditierende Ich findet hier jenseits des Vanitas- und Memento-mori-Topos ein Strukturmodell fr Selbsterinnerung, das subjektiv-individuelle und rollenhaft-exemplarische Selbstthematisierung verschrnkt. Das Konzept des "meditativen Gewissens" ist als verinnerlichter Anspruch an sich selbst zu beschreiben. Dieser fhrt dazu, da Snde als Selbstentfremdung empfunden und in den Bildern von Tod, Verfall und Verwesung als "krperliche" Selbstentfremdung thematisiert wird. Auf der Basis eines umfangreichen deutsch-, franzsisch- und englischsprachigen Quellencorpus wird so das Potential der meditatio mortis fr die Individualisierung von Erinnerung untersucht. Die Arbeit zielt insbesondere auf die literarisch-poetologischen Konsequenzen, die die Meditation als Textstruktur impliziert: Charakteristisch ist vor allem das hohe Ma an Selbstreflexivitt und die Bedeutung der anatomischen Perspektive, die die Selbstbetrachtung des meditierenden Ich prgen.
- Format: Inbunden
- ISBN: 9783484365902
- Språk: Engelska
- Antal sidor: 469
- Utgivningsdatum: 2004-11-01
- Förlag: De Gruyter