Biologieunterricht zwischen Gewissheit und Ungewissheit

Mit diesem Buch legt Britta Lbke eine empirisch begrndete Theoriebildung zur Fachkultur des Biologieunterrichts vor. Diese ist entgegen aktueller fachdidaktischer Anstze und bildungspolitischer Vorgaben vor allem auf die Reproduktion gesicherter Wissensbestnde ausgerichtet. Bioethische und gesellschaftliche Bezge des Biologieunterrichts werden dabei von den Schler*innen zumeist als diesem nicht zugehrig konzeptualisiert. Zentrale Elemente naturwissenschaftlicher Erkenntnisprozesse wie Ungewissheit und Kontingenz, die Kontextgebundenheit und Vorlufigkeit naturwissenschaftlichen Wissens sowie die Bedeutung von diskursiven Aushandlungs- und Bewertungsprozessen finden so keinen Eingang in den Unterricht. Vielmehr verweisen die Ergebnisse auf die Beharrungskrfte schulischer Fachkulturen und werfen weitreichende Fragen fr Theorie und Praxis in Bezug auf die Implementation neuer Unterrichtskonzepte auf, die der vorherrschenden Fachkultur und den Handlungsroutinen des Unterrichtszuwiderlaufen.