Bndnissolidaritt und ihre friedensethischen Kontroversen

Die bundesdeutsche Auen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik ist angesichts historischer Erfahrungen durch eine Kultur der militrischen Zurckhaltung geprgt. Zugleich setzt sie auf Integration, Westbindung und einen Multilateralismus. Haben sich diese Prmissen ber Jahrzehnte bewhrt, scheinen sie nun zunehmend in Widerspruch zueinander zu treten. Der Afghanistaneinsatz hat diese Spannung zwischen Bedenken gegenber militrischen Interventionen und geforderter Solidaritt mit den Bndnispartnern offen zutage befrdert. Aber auch die deutsche Enthaltung im Falle der Libyen-Resolution zeigte Normdifferenzen auf. Deutschland habe sich so die Kritik damit gegen seine westlichen Verbndeten gestellt und einen Fehler von historischer Dimension begangen. Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes nehmen diese Kontroversen zum Anlass, die Handlungsmaxime der Bndnissolidaritt aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten und friedensethisch im Lichte des Leitbildes des gerechten Friedens zu reflektieren.