'Cool Japan' und der 'J-Boom'

Bis in die 1990er Jahre kannte der Westen' zwei sehr unterschiedliche Gesichter Japans. Das eine war das traditionelle Japan, der exotische ferne Osten', ein Land der schwertfhrenden Samurai, der Kimonos, der Geishas und des Zen-Buddhismus. Das andere war ein modernes Japan, das zunchst als militrische und spter konomische Macht seine Spuren in der Weltgeschichte hinterlassen hatte.
Fr die globale Populrkultur spielte das Land lange Zeit jedoch kaum eine Rolle, abgesehen von den Fernsehern, Stereoanlagen, Kassettenrekordern und andere elektronische Gerten, die in hchster Qualitt in Japan hergestellt wurden, um popkulturelle Medien aus Amerika, Grobritannien, Frankreich, Italien und anderen vorwiegend westlichen' Lndern abzuspielen und diese zu Teilen unseres Alltags und unserer Erlebniswelt werden zu lassen.
In ihrer Gesamtheit werden die Produkte Created in Japan, die sowohl technisch, als auch inhaltlich und als innovativer Modetrend in Erscheinung treten, mittlerweile als Produkte eines J-Lifestyles' wahrgenommen. Jngere Generationen von Fernsehzuschauern in Nordamerika, Westeuropa und Ost- und Sdostasien sind mit Trickfilmcharakteren wie Mickey Mouse und Bugs Bunny weniger bekannt als mit japanischen Anime-Charakteren wie Sailor Moon, Dragon Ball und Pokemon. Manga werden bersetzt und auf der ganzen Welt von Kindern und Jugendlichen gerne gelesen. Ihr Einfluss auf das sthetische Empfinden westlicher Grafikdesigner und Modemacher spiegelt sich in deren Werken wider; Hollywood produziert in krzester Zeit ein Remake' nach dem nchsten; allen voran sind die beiden Blockbuster' The Ring und The Grudge zu nennen, die zusammen weltweit fast 440 Millionen US-Dollar eingespielt haben. J-Music hat nicht nur den K-Pop und den C-Pop, sondern auch amerikanische und europische Pop- und Rockmusik beeinflusst. Ein Beispiel hierfr ist die international bekannte deutsche Gruppe Tokio Hotel, deren Stil an den japanischen Visual Kei angelehnt ist. Nicht zu