Das Lied ALS Medium Der Reformatorischen Offentlichkeit

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Sonstiges, Note: 1,0, Otto-Friedrich-Universitt Bamberg (Lehrstuhl fr Neuere Geschichte), Veranstaltung: Satiren, Schmhschriften und Spottlieder. Medien von ffentlichkeit (1450-1800), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Dynamik der reformatorischen ffentlichkeit wurde nicht nur allein durch das gedruckte Wort bestimmt. Den nichtschriftlichen Medienformen in ihrer Einflussnahme auf den Prozess der ffentlichen Meinungsbildung eine adquate Bercksichtigung zu gewhren, stellt ein bekanntes Problem der Forschung dar. So sollte das Potential des neu entstehenden Liedgutes nicht vernachlssigt werden, das in dieser Phase der Krise und des Umbruchs auf gesellschaftlicher und religiser Ebene mageblichen Einfluss auf die Meinungsbildung und moralische Orientierung der Bevlkerung ausbte. Sowohl auf Grund
ihrer religis-erbauenden Wirkung, als auch wegen ihrer in vielen Fllen propagandistischen oder abgrenzenden Intention nahmen reformatorische Lieder als eine Form frher Massenmedien eine wichtige Position im Prozess der Identittsfindung und Etablierung einer Gruppierung auf sozialer sowie religiser Ebene ein.
Das Lied reiht sich somit ein in die Kategorie der neu entstehenden Massenmedien, wie den Schmhbildern oder anderen Einblattdrucken, deren Ziel es war, an mglichst viele Menschen innerhalb kurzer Zeit und auf krzestem Wege Informationen zu bermitteln, und zwar
erfolgreich, das heit, die Menschen mussten den Inhalt verstehen, davon berzeugt werden und ihn bestenfalls weiter verbreiten.
Im Bezug auf diese gesellschaftliche Bedeutung, die hier kurz skizziert wurde, verdient das Medium Lied deshalb eine genauere Betrachtung, vor allem hinsichtlich seiner Intention, Aussagekraft, Wirkung und schlielich seines Erfolgs. Im Rahmen dieser Arbeit sollen diese genannten Aspekte exemplarisch anhand von zwei Quellen untersucht werden.