Das Motiv der Taufe Christi als Bildinhalt der Parusie

Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Kunst - Architektur, Baugeschichte, Denkmalpflege, Note: 1,3, Ruprecht-Karls-Universitt Heidelberg (Institut fr Europische Kunstgeschichte), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Bildprogramme in Kirchenapsiden sollen die Kirchengemeinde und Besucher an wichtige Momente der Bibel erinnern und dadurch den Glauben der Christen verstrken. Dabei werden die einzelnen Elemente der Komposition zu wichtigen Anhaltspunkten im Erinnern an die biblischen Stellen und dem Vertiefen der inhaltlichen Zusammenhnge, um auch die Bedeutung der Kernpunkte des Glaubens besonders hervorzuheben und zu verstehen.
Das Apsismosaik der Kirche SS. Cosma e Damiano in Rom (526-30) weist in der Komposition und Gestaltung ein Motiv auf, welches zunchst in der gesamten Apsis nicht von Bedeutung erscheint: den Fluss Jordan. Obwohl er im Mosaik, welches die 2. Ankunft Christi darstellt, vorlufig keine inhaltliche Aussage hat, kommt die Frage auf, weshalb der Jordan berhaupt als Element aufgenommen und warum er auch noch explizit mit einer Inschrift hervorgehoben wurde? Und dies auch noch in einem endzeitlichen Geschehen, das sich auf die Taufe in den entsprechenden biblischen Textpassagen berhaupt nicht bezieht.
In der einschlgigen Forschungsliteratur ber die frhchristliche Darstellungsweise der Parusie oder der Taufe Christi kommt der Zusammenhang zwischen den beiden Motiven immer etwas zu kurz und wird meist nur am Rande erwhnt . Dabei nimmt die Taufe Christi, welche hier im Fluss Jordan angedeutet wird, besonders im Parusie-Geschehen eine bedeutende Stellung ein. Sie verweist auf das persnliche Ergebnis im endzeitlichen Geschehen, weil dadurch der erlsende Aspekt durch die Reinigung bei der Taufe initiiert wird.
Um dies zu veranschaulichen, mchte ich zunchst die Parusie Christi etwas genauer beleuchten und vor allem auf die verschiedenen Bildmotive bis 500 n. Chr. eingehen. Anschlieend liegt mein Schwerpunkt auf der Taufe Christi, dere