Das Verborgene Paradoxon

Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Universitt Stuttgart (Neue Deutsche Literatur II), Sprache: Deutsch, Abstract: Kafka ist ohne Zweifel der heute weltweit meistgelesene Autor deutscher Sprache" , und ebenso, mchte man hinzufgen, der am wenigsten verstandene. Die Werke Franz Kafkas begeistern die unterschiedlichsten Leser, aus allen sozialen Schichten noch heute, beinahe hundert Jahre nach dem frhen Tod des Dichters. Das ist auch nicht verwunderlich, denn von keinem anderen Autor dieses Jahrhunderts ging eine derart starke Aufforderung zur Interpretation, zur Exegese, zur Analyse aus." Franz Kafkas Texte faszinieren auf Grund ihrer Unerschpflichkeit, sie verschlieen sich vor keinem methodischem Ansatz . Daraus resultiert aber gleichzeitig die Vielzahl an mglichen Interpretationen, die durch verschiedene Betrachtungsweisen zu Tage gefrdert werden . So ist es gerade die Mglichkeit zur Interpretation, die eine Interpretation letztendlich unmglich macht (ein Paradoxon, ber das sich Kafka heute sicherlich freuen wrde). Kafka gibt seinen Lesern keinen eindeutigen Sinn vor. Vielleicht ein Grund weshalb er abstt und fasziniert zugleich. Allerdings wre es falsch zu meinen Kafka betreibe absichtlich die Verspottung des Betrachters, des Sinnsuchers, des Inspirationsbedrftigen" , wie es andere moderne Autoren betreiben. Spott ist kein Mittel Kafkas, wohl aber die Tuschung (hierzu an geeigneter Stelle spter mehr).
In diesem Aufsatz wollen wir versuchen, einige bisher noch nicht beachtete Aspekte im Werk Kafkas, am Beispiel des Anfangs von Der Verschollene", genauer zu betrachten. Diese Aussage grenzt bei der Flut von Sekundrliteratur die es zu Kafka gibt an Grenwahn, auch ist es unzweifelhaft, dass ich lange nicht alles was je ber Der Verschollene" oder Kafkas Werke im allgemeinen geschrieben wurde, kenne (das wre ein grerer Brocken als der des armen Sisyphos), doch glaube ich etw