Das Vergngen des Fanseins

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Film und Fernsehen, Note: 1,5, Universitt Hamburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Die traditionellen Theorien der Medienkultur, beispielsweise vertreten durch Theodor W. Adorno und Gnther Anders, zeichnen im Allgemeinen ein sehr negatives und pessimistisches Bild vom Fernsehzuschauer. So gehen sowohl Adorno als auch Anders davon aus, dass der Mensch im Zeitalter der Kulturindustrie vllig unfrei ist, in dem Sinne, dass er die Fhigkeit und den Willen selbst kritisch zu denken, sich die Welt eigenstndig anzueignen, sich ein Bild zu machen" und sich als Individuum zu verstehen, aufgegeben hat. John Fiske beschreibt dieses Phnomen in seinem 1989 verffentlichten Aufsatz Augenblicke des Fernsehens" wie folgt: Eine Gruppe von Menschen vor einem Fernsehgert, mit gebeugtem Rcken, schwchlich auf einer Couch sitzend, Drinks oder Snacks in der Hand, die Augen starr auf den Bildschirm gerichtet (...) das ist die gngige Vorstellung vom Fernsehen und seinem Publikum."

Das Fernsehen ist hierbei sicherlich der Inbegriff dessen, was Adorno unter Kulturindustrie" versteht. Es ist primr ein Medium der Unterhaltung und sogar dort, wo es vorgibt, rein informative Inhalte vermitteln zu wollen (z.B in den Nachrichten), steht tatschlich die Unterhaltung im Mittelpunkt. Wie auch der Kritiker Neil Postman in seiner Abhandlung ber Das Zeitalter des Showbusiness" von 1985 nachweist, ist es keineswegs die vorrangige Aufgabe des Fernsehens, den Zuschauer aufzuklren oder ihn gar zum eigenen Nachdenken anzuregen: (...) gutes Fernsehen" [hat] nichts mit dem zu tun, was man im Hinblick auf Errterung, Urteilsbildung oder andere Formen sprachlicher Kommunikation als gut" bezeichnen wrde, sehr viel dagegen mit der Wirkungsweise von Bildern."

Auf diese Weise produziert die Kulturindustrie unkritisches Wissen, macht Reklame fr die Welt" und verfestigt somit die Massenmentalitt. Aus diesem Grund hlt Anders