Der Ethnolekt und seine mediale Verbreitung

Bachelorarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1,0, Universitt Mannheim, Sprache: Deutsch, Abstract: Derzeit lsst sich in vielen Stdten sowie Film und Fernsehen eine ungewhnliche Art zu sprechen beobachten, welche von der Journalistin Hadija Haruna in ihrem Artikel ETHNO-LEKT: MUSSU LERNEN als jugendsprachlicher Kauderwelsch bezeichnet wird:
Gldem, Simone und Samira sind hier geboren, sie sind Kinder trkischer, deutscher und ghanaischer Eltern. Die Schlerinnen sprechen flieend Deutsch. Eigentlich. Doch wenn sie zusammen sind, unterhalten sie sich in einem Kauderwelsch, das Sprachwissenschaftler als Ethnolekt bezeichnen.
Der Ethnolekt hat viele Namen: Kanak Sprak, Trkendeutsch, Ghettoslang, Stadtteilsprache und Kiezdeutsch sind nur einige Bezeichnungen, die sich fr ein und dasselbe linguistische Forschungsobjekt finden lassen. Jedoch setzen sich nicht nur Linguisten mit dem Ethnolekt auseinander, auch selbst ernannte Sprachkritiker, ohne einen wissenschaftlichen biographischen Hintergrund, fhren wieder einmal den ffentlichen Diskurs an. Das allgemeine Interesse an sprachwissenschaftlichen Themen ist gro - man denke an Debatten ber Anglizismen, Rechtschreibreformen und Jugendsprache. In einer bundesweiten Reprsentativumfrage der Projektgruppe Spracheinstellungen geben mehr als ein Drittel (35%) der Befragten an, sich stark' oder sehr stark' fr sprachliche Fragen zu interessieren." Dieses Interesse ist ebenso beim Thema Ethnolekt vorhanden, auch wenn die genutzten Benennungen des Objekts meist stereotypisierend und pejorativ wirken. Das wissenschaftliche Hintergrundwissen ist in diesen Debatten dagegen immer noch gering - man denke an den groen kommerziellen Erfolg von Laienlinguist Bastian Sick mit seiner Buchreihe DER DATIV IST DEM GENITIV SEIN TOD oder an TV-Formate wie DER GROE DEUTSCH-TEST auf RTL mit Moderator Hape Kerkeling. Thorsten Griesbach stellt fest, dass die Linguistik keinen guten Ruf in der Gesell