Der Jesusdialog

Andreas, Wolf von Guggenberger
Der Jesusdialog"
Aus Stille und Schweigen, scheinbar aus dem Nicht, entspinnt sich ein Gesprch in der Nacht. Ein ICH voller Fragen und Zweifel begegnet einer Stimme, die sich ihm als Jesus Christus vorstellt. Ist es tatschlich der biblische Jesus, der hier zu uns spricht?
Schnell wird deutlich, dass es darum im Grunde nicht geht. Die hhere Macht, die sich hier einem ICH (und damit uns Lesern) offenbart, speist sich aus einer Inspiration, die alle Menschen durch ihre Seele empfangen knnen. So ist dieses Gesprch mit Jesus eigentlich eine Meditation um tiefe menschliche Fragen: Um Erstes und Letztes, um die Zerrissenheit des Menschen zwischen Schmerz und Glck, Liebe und Hass, Sehnsucht und Schuld. Es geht um die Bedeutung von Liebe und Eros, von Wahrheit und Lge, so auch um den Verlust des Weiblichen, des wirkenden Geistes in der Kirche und um Missbrauch.
Jesus ist in diesem Gesprch aber nicht nur ein Wort oder gar eine Behauptung. Das schreibende ICH empfand krperlich und gefhlsmig dessen Schmerzen. So erzhlt Jesus eindringlich von der tiefen Demtigung der Kreuzigung, von seiner eigenen langen Suche nach der Wahrheit und schlielich von Maria Magdalena, seiner groen Liebe. Wir erfahren: Sie, seine Frau und Gefhrtin, sein weiblicher Gegenpol, mit dem er stets die Verschmelzung suchte, die Einheit zwischen Mann und Frau im Eros, wurde von der Kirche stets verleugnet, ja herabgewrdigt. So spricht Jesus wtend, liebend und allen vergebend.
Doch dieses Gesprch sagt auch: Es gibt Hoffnung fr uns Menschen. Der Jesus der Liebe, der Barmherzigkeit, des Verzeihens ist lebendig in jedem von uns, in unserer Seele. Er wartet auf uns nicht richtend und nicht strafend, sondern vergebend und liebevoll. So wird er zu uns sprechen, wenn wir ihn rufen.