Der Provinzialverband der preuischen Provinz Brandenburg 1933-1945

Fabian Scheffczyk untersucht die Geschichte des Provinzialverbandes der preuischen Provinz Brandenburg in den Jahren von 1933 bis 1945 unter besonderer Bercksichtigung der Funktion der regionalen Leistungs- und Lenkungsverwaltung im Nationalsozialismus. Der Autor arbeitet die neuen Verwaltungszwecke heraus, die die Nationalsozialisten dem existierenden System der Verwaltung vorgaben, und richtet dabei sein Augenmerk auf die Konzeption der Leistungsverwaltung und "Daseinsvorsorge" im Sinne von Ernst Forsthoff. Ebenso untersucht er, wie sich der Provinzialverband Brandenburg in die Rolle der "Verwaltung als Leistungstrger" einfgte und wie die neuen Verwaltungszwecke mit den Mitteln der Leistungs- und Lenkungsverwaltung in die Verwaltungswirklichkeit umgesetzt wurden. Er geht auch den Fragen nach, in welcher Form der Provinzialverband bei der Erfllung seiner Aufgaben mit den bergeordneten Behrden, staatlichen Sonderbehrden und Parteiinstanzen interagierte und ob er noch als Selbstverwaltungskrperschaft anzusehen war oder ob der Provinzialverwaltung lediglich ein gewisses Ma an dezentralisierter Entscheidungsautonomie erhalten blieb. Der Autor arbeitet heraus, dass die Aufgaben der Provinzialverbnde grtenteils keine Mittel der Unterdrckung und des Terrors waren. Vielmehr dienten sie der Sicherstellung der Kontrolle ber einen Teil der sozialen Bedrfnisbefriedigung der Bevlkerung und verkrperten somit Elemente des totalitren Staates. Eine funktionierende und kooperative Leistungs- und Lenkungsverwaltung war deshalb konstitutives und stabilisierendes Element des nationalsozialistischen Herrschaftssystems.