Desertation in der Wehrmacht. Der oeffentliche Diskurs in OEsterreich nach 1945

Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Lnder - Europa Nachkriegszeit, Note: 1,7, FernUniversitt Hagen (Historisches Institut), Sprache: Deutsch, Anmerkungen: Erfahrungsgeschichte und Erinnerungskultur, Abstract: Der Umgang der Republik sterreich mit seiner nationalsozialistischen Vergangenheit ist immer wieder Thema kontroverser Diskussionen. Basierend auf der Moskauer-Deklaration, in der sterreich von den Alliierten zum ersten Opfer des nationalsozialistischen Deutschland erklrt wurde, entstand in der Zweiten Republik ein Geschichtsbild, welches die gesamte Verantwortung fr den Nationalsozialismus auf Deutschland projizierte. Dieses Bild beeinflusste ber Jahrzehnte hinweg die Selbstdarstellung sterreichs im Ausland. Verschiedene Affren um ehemalige Nationalsozialisten in hohen mtern im Nachkriegssterreich, besonders aber die Kontroverse um die Vergangenheit des Kandidaten zur Bundesprsidentenwahl 1986, Kurt Waldheim, fhrten dazu, dass sterreichs Mitwirken im Nationalsozialismus zu einem vieldiskutierten Thema in der internationalen Presse wurde. Die ffentliche Kontroverse um sterreichs Vergangenheit wurde zur Zsur der sterreichischen Zeitgeschichtsforschung, die lange Zeit die Opfer-These mitgetragen hatte. Mit der Erklrung des damaligen Bundeskanzlers Franz Vranitzky vor dem Nationalrat, am 8. Juli 1991, wurde die moralische Mitverantwortung" sterreichs auch offiziell ausgesprochen. Die Verdrngung von sterreichs nationalsozialistischer Vergangenheit, die Geschichte der Stunde-Null-Generation", konnte auch im ffentlichen Bewusstsein nicht lnger aufrecht erhalten werden.
Die Aufarbeitung der Vergangenheit ist aufgrund dieser Vorgeschichte differenziert zu jener Deutschlands zu betrachten, jenem Staat, der die Verantwortung fr den Nationalsozialismus bernahm. Die Diskussion um die Deserteure der Wehrmacht war in den vergangenen Jahren in beiden Staaten medial prsent. In sterreich beherrscht die aktuel