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Weit verbreitet ist in der Forschungsliteratur der Glaube, das schwedische Recht habe sich unter nur geringer Beeinflussung durch die auslndischen Rechtsordnungen weitgehend autochthon entwickelt. Marius Kohler widerlegt die Stichhaltigkeit dieser These fr das Gebiet des schwedischen Zivilprozerechts. Er vollzieht annhernd siebenhundert Jahre schwedischer Verfahrensgeschichte nach, ausgehend von den ersten schriftlichen berlieferungen des 13. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Marius Kohler kommt zu dem Ergebnis, da das schwedische Prozerecht vom Beginn seiner Entwicklung unter dem nachhaltigen Einflu auslndischen Rechts stand: Erhielt es im Verlauf des Mittelalters und der Neuzeit starke Impulse von Seiten des kanonischen und des sogenannten gemeinen deutschen Reichsrechts, so erfuhr es in der Heranbildung seines modernen Verfahrens eine deutliche Prgung durch das deutsche und sterreichische sowie - in geringerem Umfang - durch das franzsische und englische Zivilprozerecht. Seit dem 2. Weltkrieg ist das schwedische Verfahrensrecht dagegen einer verstrkten Einflunahme durch das anglo-amerikanische Recht ausgesetzt. Marius Kohler geht auch den Auswirkungen der Mitgliedschaft Schwedens in der EU nach und untersucht, inwieweit der sich seit einigen Jahren abzeichnende Funktionswandel schwedischer Gerichte von Verwaltungsbehrden sui generis zu unabhngigen Garanten individueller Verbraucherinteressen eine Folge des Einflusses des supranationalen Rechts der Gemeinschaft ist.
- Format: Pocket/Paperback
- ISBN: 9783161478536
- Språk: Engelska
- Antal sidor: 620
- Utgivningsdatum: 2002-08-01
- Förlag: JCB Mohr (Paul Siebeck)