Filosofi & religion
Die Fixierung Des Modernen Wissenschaftsideals Durch Laplace
Jrn Henrich
Inbunden
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Pierre-Simon Laplace (1749-1827) zhlt zu den groen Physiker-Philosophen der franzsischen Aufklrungszeit im 18. und 19. Jahrhunderts. Sein Name ist in der Philosophie bekannt, sein Werk jedoch weitgehend ungelesen; bei der philosophiehistorischen Kanonbildung im 19. Jahrhundert hat die mathematische Naturphilosophie nur einen geringen Eingang in die Philosophiegeschichte gefunden. Henrich stellt das philosophisch-physikalische Weltbild dar, das Laplace vor dem Hintergrund der Kosmologie entworfen hat. Er erlutert, welche himmelsmechanischen Ergebnisse seit Newton und Leibniz erarbeitet wurden und worin deren weltanschauliche Relevanz besteht. Das methodologische Selbstverstndnis von Laplace wird einer kritischen Analyse unterzogen, wobei bei der Beurteilung die Funktionsfhigkeit der Physik unabhngig von ihrer wissenschaftstheoretischen Reflexion bercksichtigt wird; dies ist relevant fr die in der Philosophiegeschichte selten gestellte Frage, wieviel Philosophie in die wissenschaftliche Praxis eingeht. Dem Laplace'schen philosophischen Hauptwerk "Exposition du systme du monde" ist ein Abriss der Astronomiegeschichte beigegeben, der in der Wissenschaftsphilosophie wirkungsmchtig geworden ist. Dieser Prcis vermittelt die Annahmen der Metaphysikfreiheit, des Induktivismus und einer kumulativen Wissenschaftsauffassung, von denen ausgehend Laplace die Wissenschaftsgeschichte als nahezu linearen Fortschrittsprozess beurteilt. Henrich legt in seinem Resumee zur Wirkungsgeschichte zum einen dar, wie Laplace wissenschaftliche Standards fixiert hat, zum anderen, dass auch opponierende Philosophen wie Schleiermacher, Hegel oder Dilthey nachweisbar an der Exposition Gegenpositionen entwickelt haben. Bei der Trennung von Geisteswissenschaften und Naturwissenschaften war Laplace die naturwissenschaftliche Referenz.
- Format: Inbunden
- ISBN: 9783050046631
- Språk: Tyska
- Antal sidor: 247
- Utgivningsdatum: 2010-01-13
- Förlag: de Gruyter Akademie Forschung