Die Hinrichtungsstatte des Amtes Meinersen. Eine Quellensammlung

Wir sprechen gerne von den dunklen Seiten der deutschen Geschichte, wenn wir von Grueltaten reden, an denen Deutsche beteiligt gewesen sind. Ein dunkles Kapitel ist jedoch auch das Justizwesen selbst. Irrglauben, Diktatur und Sadismus fhrten die Angehrigen privilegierter Schichten in frheren Zeiten dazu, ihren Untertanen unsgliches Leid anzutun, sie zu foltern, sie hinzurichten.Die "Gerichte", die wir in groer Zahl auf der kurhannoverschen Landesaufnahme des 18. Jahrhunderts ausmachen, sind fast durchweg jngeren Datums. Inwieweit die in alten Karten eingezeichneten "Gerichte" auch zwingend Richtsttten waren, auf denen "arme Snder" vom Leben zum Tod befrdert wurden, ist nicht immer mit Bestimmtheit zu sagen, da die Quellenlage in Bezug auf die Kriminalgerichtsbarkeit in den mtern allgemein recht sprlich ist. In Bezug auf Ohof jedoch ist die Aktenlage eindeutig. Diese Hinrichtungssttte stellt in den Lneburgischen Landen einen Sonderfall dar. Hier, an der Grenze Meinersens zu Peine, herrschte eine rege Hinrichtungspraxis. Bis zum Jahre 1829 wurden dort vermutlich fast 70 Kriminelle ins Jenseits befrdert.