Die Koevolution von Bildern des eigenen und des fremden Landes

Inhaltsangabe:Einleitung:
Jetzt, zu Beginn des Sommersemesters 1998, sind gerade die neuen auslndischen Studenten angekommen. Sie bombardieren uns, die Mitarbeiter des Akademischen Auslandsamtes, mit Fragen z.B. zur Auslnderbehrde, zur Stundenplanerstellung, zur Miete und die Erffnung eines Bankkontos betreffend. Die Gaststudenten sind sehr jung, meistens um die zwanzig, voller Energie und Hoffnung, da diese Zeit in Deutschland etwas ganz Besonders werden wird.
Da ich mich selbst schon als Auslnderin in fremden Lndern fhlen konnte, kann ich mich recht gut in sie hineinversetzen. Neben meiner persnlichen Geschichte ist es vor allem das Interesse an den Personen, die ich betreue, das mich zu dieser Arbeit motiviert.
Obwohl ich mit den auslndischen Studenten bei vielen Gelegenheiten Kontakt habe, u.a. bei den Einfhrungswochen am Anfang des Semesters, dem jeweils zweiwchig stattfindenden Stammtisch fr auslndische Studenten und den Exkursionen in verschiedene Stdte, wei ich dennoch wenig darber, was es fr sie bedeutet, in Deutschland zu sein. Fhrt die Fremde zur persnlichen Reifung? Folgt dem anfnglichen Enthusiasmus vielleicht nach einigen Wochen die groe Ernchterung und Langeweile? Was denken sie ber Deutschland und ber ihr Land? Und wovon hngt das ab, was sie denken? Der Fragenkatalog liee sich noch eine Weile fortsetzen und er zeigt, da mein Wissen, wie es auch anderen Mitarbeiter im Akademischen Auslandsamt gehen mag, trotz des vielfltigen Kontaktes zu den auslndischen Studierenden, dennoch rudimentr geblieben ist.
Lassen Sie mich den anfnglichen Beobachtungen noch einige weitere hinzufgen, die, wenn man will, einige Monate nach dem oben beschriebenen Anfang gemacht wurden. Ich bin auf einer Party eingeladen und treffe Austauschstudenten aller mglicher Nationalitten: Spanier, Franzosen, Englnder, Italiener, Russen usw. - nur keine Deutschen. Da dies nicht die erste Party dieser Art ist, erstaunt es mich nicht. Die Studen