Die Konstitution der Macht

Der weitverbreiteten Skepsis gegenber der Politik entspricht das Unvermgen, einen przisen Begriff von Politik zu fassen. Der Grund dieses Defizits liegt in der ungeklrten Beziehung von Politik und Macht. Teils wird Politik als bloe Machtausbung denunziert, teils als Normierung der Macht berhht. In beiden Ansichten erscheint der Zusammenhang verkrzt. In der Tat ist Politik im wesentlichen Machtausbung, aber als reflexive Gestaltung von Macht durch Macht, die eine normative Struktur generiert. Indessen leidet der Machtbegriff unter einer theoriegeschichtlich, insbesondere theologisch bedingten Reduktion auf das Moment von Herrschaft. Georg Zenkert zeigt dagegen in dieser sowohl historisch als auch systematisch angelegten Untersuchung, da sich Macht prinzipiell in drei Dimensionen entfaltet: Macht ist erstens Handlungsvermgen, zweitens Herrschaft, und schlielich die konstitutive Macht einer Gemeinschaft. Im Austausch der Meinungen, im Recht und in Institutionen finden diese Dimensionen jeweils das ihnen adquate Medium. Eine Normierung der Macht ergibt sich dann aus der Entwicklung des in der Macht angelegten Potentials der Handlungskompetenzen, der Ordnungsleistung und der Integration im Rahmen eines erweiterten Modells der Gewaltenteilung.