Die Messopfertheologie Martin Luthers

Im Phnomen des Meopfers liegt der Nerv eines Zeitalters offen, da es sich dabei um ein religises Ritual von groer Bedeutung fr das Selbstverstndnis und das Denken der sptmittelalterlichen Gesellschaft handelt. Deshalb lassen sich an seinem Beispiel Bruch und Kontinuitt Martin Luthers mit dem Sptmittelalter beispielhaft illustrieren. Wolfgang Simon beleuchtet den theologischen und religionsgeschichtlichen Hintergrund des Meopfers und zeigt, wie Luther sein eigenes Konzept von Sakrament und Opfer entwickelt hat. Warum nannte Luther das, was man allgemein als Opfer bezeichnet, "schlimmste Abgtterei"? Welche Auswirkungen hatte seine Metheologie auf das alltgliche Leben? Wie nahmen die Pfarrer und Prediger in den Stdten seine Ideen auf und wie paten sie diese ihren Bedrfnissen an? Warum kritisierte Luther Karlstadts Reformen in Wittenberg? Inwieweit war die Reformation ein von Luther angestoenes Ereignis? Wolfgang Simon geht diesen Fragen nach und sucht dabei eine strikt historisch-diachrone mit einer systematisch-synchronen Methode zu verbinden. Er leistet einen Beitrag zur Mentalittsgeschichte von Sptmittelalter und Frher Neuzeit, zu einer Soziologie der Reformation, zur Diskussion um das Phnomen Reformation (insbesondere Luthers Verhltnis zur Reformation), zur systematischen Liturgiewissenschaft und zum kumenischen Dialog. Die selbstndig lesbare Analyse von zentralen Einzelschriften der Theologie Martin Luthers, die Zusammenfassungen am Ende jedes Paragraphen und die Abschluthesen sind geeignet, in grundlegende Zusammenhnge von Luthers Theologie einzufhren. Der Band wurde mit dem Staedtler Promotionspreis der Universitt Erlangen 2001 und dem Martin-Luther-Preis fr den akademischen Nachwuchs 2002 ausgezeichnet.