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Gtz Schulze beschreibt die dogmengeschichtliche Entwicklung der aus dem klassischen rmischen Recht stammenden obligatio naturalis neben der heute gleichbedeutenden, aus dem religis geprgten Naturrecht entstandenen unvollkommenen Verbindlichkeit in Theorie und Praxis und stellt ihre Aufnahme in die europischen Kodifikationen dar. Die Naturalobligation lsst sich demnach als obligatorische Leistungsforderung verstehen, die nicht mit rechtlichen Zwangsmitteln durchgesetzt werden kann. Sie grenzt sich von schwcheren Bindungsformen, den konsequentialistischen Bindungen (Angebotsbindung, Absichtsbindungen, Obliegenheiten u.a.) und den bislang nicht rezipierten an- oder abgeratenen (supererogatorischen) Handlungen, ab. Der Autor zeigt auf, dass der Gesetzgeber im geltenden Recht eine Reihe nicht erzwingbarer Leistungspflichten anerkennt. Individualrechtliche und rechtspolitische Grnde knnen dafr sprechen, den Erfllungszwang ausnahmsweise aufzuheben, da dieser nicht stets angemessen und funktional ist. Die Rechtsfigur der Naturalobligation erlaubt ferner die Inkorporation bestimmter gesellschaftlicher Wertungen in das Recht. So steht etwa das rechtsethische Gebot, in Formen des Rechts zu handeln ( 242 BGB), einer im Gentlemen's Agreement erstrebten Entrechtlichung entgegen, weshalb es sich anbietet, die Naturalobligation als Rechtsstruktur zugrunde zu legen. Auch sogenannte freiwillige Selbstverpflichtungen sind begrifflich klrungsbedrftig. Mit Hilfe der Rechtsfigur Naturalobligation erlutert der Autor die zugrunde liegenden Strukturen und beschreibt Grenzpunkte rechtsgeschftlicher Gestaltung.
- Format: Inbunden
- ISBN: 9783161494079
- Språk: Engelska
- Antal sidor: 783
- Utgivningsdatum: 2008-08-20
- Förlag: Mohr Siebeck