Die Offenbarung des Johannes

Die neutestamentliche Forschung hat sich in den letzten Jahren eingehend mit dem letzten Buch der Bibel befasst. Von den Ergebnissen ist freilich wenig in der kirchlichen Verkndigung und bei normalen Bibellesern und -leserinnen angekommen. Dieser Kommentar mchte deshalb in allgemeinverstndlicher Sprache den Ertrag der wissenschaftlichen Auslegung der Offenbarung einer breiten Leserschaft vermitteln. Er fragt aber darber hinaus auch nach ihrer Botschaft fr uns heute. Die Situation der Empfngergemeinden wird erklrt und die zeitgeschichtlichen Hintergrnde werden hervorgehoben. Vor allem aber werden die Perspektiven herausgearbeitet, die ber die zeitbedingten Aussagen hinausfhren. Die alttestamentlichen Quellen der Visionen werden aufgezeigt und zur Entschlsselung ihrer Symbolik genutzt. Auch die genaue Analyse des Aufbaus der Schrift wird zu einer wichtigen Lesehilfe. Die Spannungen innerhalb der Botschaft des Buchs werden klar benannt: Rigoristische Anforderungen an die Treue der Gemeinde neben bedingungsloser Einladung zu Gott, Theologie des Kreuzes neben blutigen Gewaltfantasien, Betonung der gndigen Erwhlung und die Bedeutung der Werke fr das Urteil Christi. Doch es sind diese scheinbaren Widersprche, die der Botschaft ihr besonderes Profil und Tiefenschrfe geben. Die Ermutigung zu einem Verhalten, das sich nicht von der Vergtterung menschlicher Macht verfhren lsst, und zur Hoffnung auf den Sieg der gerechten und gndigen Herrschaft Gottes hat bleibende Bedeutung auch fr die Kirche heute.