Die Reorganisation der Fabrik und die Wiederentdeckung der Arbeit

Derzeit versuchen zahlreichen Unternehmen, verschrften Wettbewerbsbedingungen, wie sie in der Einfhrung der 'lean production' und 'japanischer Produktionskonzepte' zum Ausdruck kommen, durch die Reorganisation der Produktionsstrukturen zu begegnen. Das Mglichkeitsspektrum liegt dabei zwischen den Polen eines qualifikationsbegrenzenden Neo-Taylorismus und neuen Formen der Arbeitsorganisationen, die - wie etwa die Gruppenarbeit - der Qualifikation der Beschftigten wieder einen hheren Stellenwert zuweisen. Fr die an Renditeerwartungen orientierten Unternehmen wird im Unterschied zu kapitalintensiveren Automatisierungsstrategien eine strker auf die Qualifikation der Beschftigten vertrauende Innovationspolitik dann profitabel, wenn sie sich auf ein breiteres technologisches Wissen der Beschftigten sttzen und damit ber bessere Erfolgschancen bei der Implementation anspruchsvoller Produktionsverfahren verfgen knnen. Welche Produktionsmodelle sich in einer Gesellschaft durchsetzen, hngt von arbeitskulturellen Traditionen, den vorhandenen Bildungsressourcen und arbeits- oder automatisierungsorientierter Techniknutzung ab: Da ein Land seine Arbeitskrfte nicht erbt, sondern schafft, fhrt ironischerweise ausgerechnet das Beharren auf bisherigen Bildungsstrukturen dazu, den nachfolgenden Generationen einen eher "technozentristischen" Weg in die Zukunft von Arbeit und Alltag zu hinterlassen, deshalb gebhrt der Weiterentwicklung der Bildungsinstitutionen ein zentraler Stellenwert fr die Sicherung anspruchsvoller Arbeit.