Die Rolle des Rechts im Rahmen der europischen Integration

In vielen Staaten Europas wird der Start in das 21. Jahrhundert teilnahmslos und mit einer gewissen Gleichgltigkeit und Lethargie hingenommen. Das liegt zum Teil daran, da innerhalb der EG zwar Frieden und Wohlstand gesichert, ansonsten aber Wege und Ziele einer weiteren europischen Integration ungeklrt erscheinen. Die Betonung der nationalen Identitt einerseits und die Hoffnung auf die 'Vereinigten Staaten von Europa' andererseits bilden unberbrckbare Gegenstze, die jeweils eine betrchtliche Eigendynamik entwickeln. Ein weiterer Faktor kommt hinzu: Obwohl in den letzten 40 Jahren die europische Integration durch europisches Recht umgesetzt wurde, existiert bis heute keine europische Gesetzgebungs- und Methodenlehre auf europischer oder nur auf nationaler Ebene. Thomas M.J. Mllers begrndet die europische Idee und den knftigen Weg einer europischen Integration neu. Er zeigt, da die Mitgliedstaaten der EU auf identittsstiftenden Gemeinsamkeiten aufbauen knnen und genug Gestaltungsmacht besitzen, um an der Schwelle zum 21. Jahrhundert die anstehenden Zukunftsaufgaben gemeinsam zu bewltigen. In diesem Rahmen werden erste Bausteine einer europischen Gesetzgebungs- und Methodenlehre aufgezeigt. Dies ist notwendig, wenn sich das Recht im Rahmen der europischen Integration zum 'Aktivposten' entwickeln soll. Im Zusammenspiel mit verstrkter Transparenz und weiterer Demokratisierung der europischen Institutionen stellt eine europische Gesetzgebungs- und Methodenlehre eine notwendige Bedingung berzeugenden Rechts dar. Nur solches Recht kann vom europischen Brger wirklich akzeptiert werden und die Grundlage fr eine Europische Identitt bilden.