Die Rolle Ruandas im Ersten Kongokrieg

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Geschichte - Afrika, Leopold-Franzens-Universitt Innsbruck, Sprache: Deutsch, Abstract: For Africa, the genocide was only the beginning." 1 Mit diesen Worten beschreibt der AUBericht ber den Vlkermord in Ruander die Ereignisse nach Beendigung dessen. Die letzten 15 Jahre waren von einem gigantischen Konfliktsystem in der Region der Groen Seen in Afrika geprgt. Nach dem Vlkermord an den Tutsis in Ruanda 1994 kam es 1996 mit dem Ersten Kongokrieg zur Beseitigung des Langzeitdiktators Joseph Mobutu. Es folgte 1998 der Zweite Kongokrieg, an dem bis zu acht fremde Armeen im Kongo kmpften und an dem Schtzungen zufolge bis zu fnf Mio. Menschen direkt oder indirekt starben. Der Konflikt ist damit gemessen an den Opferzahlen der grte seit dem Zweiten Weltkrieg.
In meiner Arbeit konzentriere ich mich auf den Ersten Kongokrieg 1996 1997. Die Ursachen dieses Konflikts liegen in der Schreckensherrschaft" Mobutus und v. a. in den Folgen des Vlkermordes im benachbarten Ruanda. Viele Tter des Genozids konnten 1994 nach Zaire flchten und fhrten von dort aus ihren Kampf gegen die Tutsi-Minderheit in Ruanda weiter. Da Mobutu dies nicht unterband, intervenierte Ruanda gemeinsam mit Uganda, spter auch Angola, und beseitigte zusammen mir zairischen Oppositionskrften unter der Fhrung Laurent Desire Kabilas den Prsidenten. Nach der Machtergreifung Kabilas kam es wegen unterschiedlichen Interessen zum Bruch mit den einstigen Verbndeten Ruanda und Uganda. Diese versuchten nun Kabila zu strzen. Andere afrikanische Staaten eilten dem neuen kongolesischen Prsidenten zur Hilfe. So entstand der aufgrund seiner Gre so genannte Erste Afrikanische Weltkrieg, bei dem es nicht zuletzt um den riesigen Rohstoffreichtum des Kongos geht. Der Erste Kongokrieg ist somit quasi das Bindeglied zwischen dem Vlkermord in Ruanda und eben diesem Afrikanischen Weltkrieg.