Die Verfassung der Religion

Die Kirchen werden kleiner, die Religionen zahlreicher, die Gesellschaft skularer. Das Recht reagiert auf diesen Wandel: mit einem Verlust herkmmlicher staatskirchenrechtlicher Selbstverstndlichkeiten und einer Neuverteilung rechtspolitischer Argumentationslasten, mit Anpassungen bei der Handhabung einzelner Verfassungsbestimmungen, mit Suchbewegungen auf der Theorieebene im Dialog mit anderen Disziplinen der Religionsforschung. Welche Hintergrundannahmen ber Religion, Recht, Gesellschaft erscheinen heute noch belastbar? Was ist genau unter der religis-weltanschaulichen Neutralitt des Staates zu verstehen? Wie umfangreich fllt der Schutz der Religionsfreiheit aus und welche Grenzen kennt sie? Welche Bedeutung haben konfessionelle Einflsse auf das Recht? Hat Religion im ffentlichen Schulwesen noch einen Ort? Welche Gemeinschaften knnen sich unter welchen Voraussetzungen ffentlich-rechtlich organisieren? Welche Bindungen bestehen, wenn der Staat jdisches Leben frdern will? Welche Besonderheiten bringt der Islam mit sich? Kann er sich nahtlos in das geltende Recht einpassen? Welche Einflsse ben die EMRK und das EU-Recht auf das Religionsrecht aus? Der vorliegende Band bndelt Einzelbeitrge zu diesen drngenden Fragen des Religionsrechts, die ber die letzten zehn Jahre entstanden sind. Ihnen liegt ein vom Grundrecht der Religionsfreiheit ausgehender Ansatz zugrunde. So verstanden zeigt das geltende Religionsverfassungsrechts gerade bei der Bewltigung der gegenwrtigen Herausforderungen eine erstaunliche Leistungsfhigkeit.