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Inhaltsangabe:Einleitung: Die aktuelle Integrationsdebatte um Vorstadtaufstände und Kopftuch in Frankreich, und in Deutschland um Einbürgerungstests, Zwangsehen und die Meriten eines Schulkonferenz-Beschlusses in Berlin, die Schüler auf dem Schulgelände zum Deutsch Sprechen zu verpflichten, illustrieren, dass die im Selbstverständnis der Bürger offene Gesellschaft latent eine neue kulturelle Klassenschranke aufweist. Sie verläuft zwischen der kulturellen Mehrheit und den Arbeitsmigranten der ersten und zweiten Generation. Dabei sprechen wachsende soziale Spannungen, hohe strukturelle Arbeitslosigkeit, zunehmende Gewalt etc. eindeutig für die Dringlichkeit, mit der es darüber nachzudenken gilt, wie Frankreich und Deutschland mit der Einwanderung in einem europäischen Wirtschaftsraum mit interner Freizügigkeit und relativ offenen Grenzen zukünftig umgehen sollen. Dazu gehört als zentraler Bestandteil die Frage nach der Gestaltung der Schulsysteme, die als gesellschaftliche Institutionen in besonderer Weise für die Zukunftschancen von allen im Land lebenden jungen Menschen entscheidend sind und damit auch eine Integrationsfunktion ausüben. Aus politikwissenschaftlicher Perspektive erscheint insbesondere eine Analyse der Schulstrukturen relevant, genauer eine Auseinandersetzung mit der Frage, ob und inwiefern sich die bildungspolitische Ausgestaltung der Schulstruktur in Frankreich und Deutschland als integrationshemmend erweist. Mit dieser Fragestellung möchte die vorliegende Arbeit als Beitrag zu der nunmehr in beiden Ländern zaghaft einsetzenden, aber noch ergebnisoffenen Debatte um institutionelle Rahmenbedingungen für Bildungssysteme, verstanden werden, die Leistungs- und Gleichheitsprinzip in ein erfolgreiches Gleichgewicht setzen. Ein Rückblick auf die Nachkriegsjahrzehnte, in denen die Weichen für die heute bestehenden Schulstrukturen beider Länder gestellt wurden, dient der Bewusstseinsbildung für die Veränderbarkeit der heutigen Strukturen. Er verweist ferner auf nicht genutzte Möglichkeiten und verschüttete Alternativen, um letztlich zur Orientierung in der gegenwärtigen Reformdiskussion beizutragen. Die knappe historische Analyse erfolgt auf der Grundlage von Primärquellen (Analysen, Zeitungsartikeln und Zahlenmaterial aus den Nachkriegsjahrzehnten selbst) sowie von Sekundärquellen (rückblickende Analysen der Nachkriegsreformen aus den 1970er bis 1990er Jahren). Die Analyse verdeutlicht, warum das Thema Strukturreform in beiden Ländern zu [...]
- Format: Pocket/Paperback
- ISBN: 9783838696256
- Språk: Engelska
- Antal sidor: 140
- Utgivningsdatum: 2006-06-01
- Förlag: Diplom.de