Erdbeben in der Antike

Der mediterrane Raum gehrt weltweit zu den Gebieten mit der hchsten seismischen Aktivitt. Insbesondere Griechenland und die heutige Trkei, aber auch groe Teile Italiens oder der Levante wurden und werden in regelmigen Abstnden von Erdbeben heimgesucht, die nicht selten katastrophale Folgen haben. Diese Ereignisse wurden bereits in der antiken Literatur in vielfltiger Art und Weise reflektiert und gedeutet. Innerhalb der altertumswissenschaftlichen Forschung ist das Thema Erdbeben in den letzten Jahrzehnten zwar verschiedentlich aufgegriffen worden, doch konzentrierte man sich dabei auf einige wenige Aspekte: Im Vordergrund standen die Katalogisierung von Einzelfllen, die Aufbereitung antiker Erklrungsanstze sowie die Untersuchung des materiellen Bewltigungshandelns. Zu vertiefenden Analysen, die das Phnomen ber die Jahrhunderte hinweg, in seiner breiten rumlichen Ausdehnung und unter Bercksichtigung der verschiedenen Zeugnisformen betrachten, ist es bisher nicht gekommen. An dieser Stelle setzt der vorliegende Sammelband an. Er fragt nach den Beziehungen zwischen dem Eintreten von extremen seismischen Ereignissen und zeitgenssischen Weltanschauungen, nach Mglichkeiten und Grenzen der Rekonstruierbarkeit vergangener Bebenkatastrophen sowie nach den Modi ihrer literarischen Reprsentation. Zu diesem Zweck versammelt der Band Expertisen aus unterschiedlichen altertumswissenschaftlichen Disziplinen (Geschichts- und Literaturwissenschaft, Archologie, Epigraphik) und darber hinaus (historische Seismologie, Sinologie).