Erscheinungsdinge

Mit diesem Buch legt Gnter Figal eine systematisch ausgearbeitete sthetik vor. Er errtert die Kunst als ganze; er bercksichtigt nicht nur bildende Kunst, Dichtung und Musik, sondern ebenso Knste wie Tanz, Keramik, Gartenkunst und Architektur. Das Buch ist phnomenologisch im strengen Sinne. Es nimmt die Grundlegung der Phnomenologie durch Husserl auf, um sie in der phnomenologischen Reformulierung der von Kant her verstandenen sthetik neu zu bedenken. Damit fhrt das Buch auf seine Weise die Forschungen des Autors weiter, wie sie mit Gegenstndlichkeit (2006) und Verstehensfragen (2009) verffentlicht worden sind. Um das Wesen der Kunst zu bestimmen, bezieht sich Figal immer wieder auf einzelne Kunstwerke. Aus deren Erfahrung und Beschreibung ergeben sich die fr das Verstndnis der Kunst leitenden Begriffe. Dabei ist Erscheinungsdinge eine Auseinandersetzung mit der Tradition der Kunstphilosophie, das die mageblichen Konzeptionen von Platon und Aristoteles, ber Hegel und Nietzsche bis zu Heidegger, Merleau-Ponty, Gadamer und Adorno kritisch diskutiert. Das Buch richtet sich auch an die Kunst-, Kultur- und Medienwissenschaften; es lsst verstehen, was im Umgang mit Kunstwerken anders ist als im Umgang mit Texten, Bildern oder Musikstcken, die keine Kunstwerke sind, und macht dabei die besondere Erschlieungskraft von Kunstwerken deutlich. So hat Figals Konzeption auch Konsequenzen fr das alltgliche Selbstverstndnis. Erscheinungsdinge zeigt, wie das menschliche Leben durch die Kunstwerke als bedingtes Leben inmitten der Dinge erfahrbar wird.