Exulanten in Sachsen

Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Lnder - Mittelalter, Frhe Neuzeit, Note: 1.0, Technische Universitt Chemnitz (Europische Geschichte), Veranstaltung: Sachsen und Bhmen im 19. Jahrhundert. Grenze, Transfer, Beziehung, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit der Niederlage der bhmischen Stnde in der Schlacht am Weien Berg am 8. November 1620 unter ihrem Knig Friedrich V. von der Pfalz gegen die katholische Liga begann in Bhmen die Gegenreformation. Nachdem der berwiegende Teil der bhmischen Bevlkerung bereits zum protestantischen Christentum bergetreten war (besonders in Richtung der Lutheraner und Hussiten ), wurde nun mit Zwangsmanahmen die Rekatholisierung vorangetrieben. 1621 wurde der Majesttsbrief von 1609, in dem den bhmischen Stnden Religionsfreiheit gewhrt wurde, von Kaiser Ferdinand II. aufgehoben. Wer nicht zum Katholizismus konvertieren wollte, musste das Land verlassen, oftmals ohne die Mglichkeit, den Besitz zu veruern oder die bewegliche Habe mitnehmen zu knnen. Viele zehntausend Bhmen verlieen daraufhin ihr Land und fanden im protestantischen Kurfrstentum Sachsen eine Zuflucht. Durch die meist recht berstrzt erfolgende Flucht verloren die meisten ihr gesamtes Hab und Gut und mussten in Sachsen ein neues Leben beginnen. Zunchst waren besonders die Trger der Gesellschaft, wie beispielsweise Pfarrer und Lehrer, von der Verfolgung in Bhmen betroffen , spter mussten dann auch Handwerker und Bauern fliehen. Diese Flchtlinge waren erheblich am Neuaufbau Sachsens, das vom Dreiigjhrigen Krieg und der Pest wie die meisten Teile Deutschlands stark betroffen war, beteiligt. Um ihren Status als Glaubensflchtlinge deutlich zu machen, erhielten sie wie alle protestantischen Flchtlinge zu dieser Zeit die Bezeichnung Exulanten.

Die Aufnahme vieler Flchtlinge musste unweigerlich Auswirkungen auf das Kurfrstentum Sachsen haben. Jedoch sollte man die Exulanten nicht als eine einheitliche Gruppe be