Faust und der Teufel. Figur, Rolle und Funktion des Mephistopheles in Faust I

Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Ruhr-Universitt Bochum (Germanistisches Institut), Veranstaltung: Fauststoff, Sprache: Deutsch, Abstract: In Gesprchen mit Zeitgenossen wie Eckermann stellte Goethe immer wieder heraus, da er den Mephisto als negatives Wesen, als bsen Genius" mit einer entschieden negativen Richtung entworfen hat.

Dementsprechend wurde Mephisto von vielen Kommentatoren, die sich auf das Urteil Goethes berufen konnten, als einseitiger, nur bser Charakter gezeichnet. Mephisto wird, wie Gnther Mahal feststellt, in der Forschung weniger Platz als seinem Wettpartner eingerumt. Faust, dem als Namensgeber des Dramas schon eine exponierte Stellung zukommt, galt lange Zeit als die alles entscheidende, die Handlung vorantreibende Figur.

Viele Interpreten begngten sich damit, Mephisto mit Synonymen der Charakterlosigkeit (teuflisch, listig, hinterhltig) gleichzusetzen und ihn als notwendiges bel" im Faustspiel zu betrachten. So wurde Mephisto eindeutig die Rolle des Antagonisten zugeteilt, der Faust verfhren und ihn in den Abgrund reien wollte.

Ich mchte mich in dieser Arbeit schwerpunktmig mit den Interpretationen der Teufelsfigur beschftigen, die Mephisto als durchaus gebrochenes Geschpf mit allzu menschlichen Zgen betrachten. Dabei werde ich mich zwischen den beiden Extremansichten - auf der einen Seite die oben angedeutete, auf der anderen Seite das eher vereinzelte Urteil von Germaine de Stael: Der Teufel ist der Held des Stcks", bewegen.