Gebundene Freiheit und strafrechtliche Schuld

Gebundene Freiheit? Was auf den ersten Blick als Paradoxon erscheint, erffnet sich als kompatibilistisches Freiheitskonzept, das insbesondere mit Blick auf die aktuelle Debatte um den Schuldbegriff entwickelt wurde. Hufig wird dabei unter Bezugnahme auf die neuronale Determiniertheit des Handelns eine Abkehr vom strafrechtlichen Schuldprinzip verlangt. Demgegenber wird im Verlauf der vorliegenden Untersuchung mithilfe des Konzepts gebunden-freier Entscheidungen und einer eingehenden Analyse des Schuldprinzips, des Schuldbegriffs sowie des Kernbegriffs des "Anders-Handeln-Knnens" die zentrale Frage nach der tatschlichen Mglichkeit freien und verantwortlichen Handelns einer wissenschaftlich fundierten Lsung zugefhrt und so die Beibehaltung des Schuldprinzips ermglicht. Darber hinaus wird die Vereinbarkeit des Konzepts mit den Entschuldigungs- und Schuldausschlieungsgrnden sowie mit der Strafzumessungsschuld diskutiert.