Geltungserhaltende Reduktion

Der Begriff 'geltungserhaltende Reduktion' steht im kontinentaleuropischen Diskurs fr eine komplexe Rechtsfigur im Graubereich von Auslegung, richterlicher Rechtsfortbildung und Vertragsanpassung. Im Kern bezeichnet der Ausdruck nmlich die Rckfhrung einer rechtswidrigen und deswegen an sich unwirksamen vertraglichen Vereinbarung auf eine noch zulssige Gestaltung. Tief in der schweizerischen Rechtskultur verwurzelt, wird die geltungserhaltende Reduktion in Deutschland seit langem mehrheitlich verworfen. Bislang war diese Diskussion vor allem geprgt von berlegungen zur Reichweite der gerichtlichen Vertragsinhaltskontrolle Allgemeiner Geschftsbedingungen und der normativen Verbindlichkeit des Parteiwillens. Alessia Dedual fragt aus einer regulierungstheoretischen Perspektive nach den Mglichkeiten und Grenzen der geltungserhaltenden Reduktion vor allem im Zusammenhang der schweizerischen Rechtsordnung. Dabei verbindet sie konomische Theorieanstze mit dogmatischer Rekonstruktion und kann auf diese Weise Lsungsvorschlge entwickeln, die ber das schweizerische Privatrecht hinausreichen. Die Arbeit wurde 2018 sowohl von der Rechtswissenschaftlichen Fakultt der Universitt Zrich mit dem Issekutz Preis fr hervorragende Leistungen im Bereich des Wirtschaftsrechts als auch mit dem Prof. Walter Hug Preis ausgezeichnet. Zurstzlich wurde die herausragende Arbeit mit dem Mercator Award 2019 der Universitt Zrich ausgezeichnet.