Gemeinsame Welt denken

Wie knnen Menschen verschiedener Kulturen und Religionen friedlich zusammenleben? Auf welcher Grundlage lsst sich die gemeinsame Welt gestalten? Die Werke von Jrgen Habermas und Eilert Herms stehen fr gegenstzliche Antworten auf diese Fragen: Fr Habermas ist es die kommunikative Vernunft, die verbindet, fr Herms dagegen die Erfahrung radikaler Perspektivitt, die sich in unterschiedlichen Religionen manifestiert. Dieser Dissens ist produktiv: Vernunft und Religion, so die These von Andr Munzinger, stehen in einer komplementren Konkurrenz zueinander, weil sie auf unterschiedliche Weise auf die Einheit in der Vielfalt ausgerichtet sind. Friedliches Zusammenleben ist auf eine diskursive Verstndigung ber die weltanschaulichen Differenzen angewiesen, die in globalisierten Institutionen z. B. des Rechts, der Politik, des Wissens oder der Religion eingebettet werden muss.