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Zum ersten Mal wird die Frage nach der symbolischen Valenz von Geschwisterlichkeit um 1800 gestellt und auf einer breiten kulturhistorischen Basis beantwortet. Geschwister sind um 1800 von hoher symbolischer, gesellschaftlicher und individualpsychologischer Relevanz. Dies schlgt sich nieder in Beziehungsdynamiken, Gefhlsmodellierungen und Identittszuweisungen. Dabei wird ein Netzwerk horizontaler Beziehungen sichtbar, das mit Foucault 'Dispositiv' genannt werden kann. Grundlage fr die These der Formierung eines Geschwisterdispositivs um 1800 sind die in der historischen Semantik des Geschwisterbegriffs selbst angelegten Schnittstellen zwischen leiblicher Verwandtschaft, institutionellen Organisationen und Figuren des kulturellen Imaginren. Lesbar wird diese geschwisterliche Strukturierung von Welt in der Literatur. In minutisen Neulektren von Jean Paul sowie Jacobi, Goethe, Schiller und Novalis wird evident, wie literarische Texte vielfltige Geschwisterstrukturen etablieren, bisweilen verblffende Kontexte ber Sache und Begriff des Geschwisters verknpfen und so auf einer horizontalen Ebene verhandeln. Die vorliegende Studie legt damit die Basis fr einen Perspektivenwechsel in der Kulturgeschichte sozialer Beziehungen.
- Format: Inbunden
- ISBN: 9783110278378
- Språk: Engelska
- Antal sidor: 411
- Utgivningsdatum: 2012-08-17
- Förlag: De Gruyter