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In der deutschen Literatur der letzten zwanzig Jahre sind die sthetischen Diskurse zu weiten Teilen Texte ber Krankheit/en. Seit den neusubjektiven 70er Jahren und noch in der postmodernen Subjekt-, Vernunft- und Zivilisationskritik der 80er Jahre zeigt die literarische Intelligenz aufflliges Interesse an medizininischen, insbesondere psychopathologischen Themen und Motiven. Was Susan Sontag in ihrem Essay Krankheit als Metapher an moralisierenden und psychologisierenden Verwendungen medizinischer Begriffe kritisierte, ist in der Gegenwartsliteratur ein universales Phnomen. Das Buch von Thomas Anz rekonstruiert einige Regeln, denen intellektuelle Diskurse ber Gesundheit und Krankheit gegenwrtig folgen, verweist in etlichen Fllen aber auch auf Regelwidrigkeiten. Texte u.a. folgender Autoren werden behandelt: Thomas Bernhard, Peter Schneider, Karin Struck, Martin Walser, Botho Strau, Peter Handke, Heiner Kipphardt, Maria Erlenberger, Fritz Zorn, Christa Wolf, Franz Fhmann, Gnther Kunert, Gerhard Roth, Jurek Becker, Hermann Burger, Peter Sloterdijk, Rainald Goetz. Das Buch geht auch auf solche Schriften (etwa von Foucault, Deleuze/Guattari, Elias, Duerr) und Debatten (ber Anti-Psychiatrie, Feminismus, Postmoderne) ein, von denen sich die Literatur nachhaltig berhrt zeigte. Dabei wird deutlich, da die Kritiker sthetischer und moralischer Normen aus der Tradition der Aufklrung zur Durchsetzung einer Gegenmoral die medizinischen Argumentationsformen der Gegner mit nur geringfgigen Modifikationen bernehmen.
- Format: Pocket/Paperback
- ISBN: 9783476006523
- Språk: Engelska
- Antal sidor: 259
- Utgivningsdatum: 1989-06-01
- Förlag: J.B. Metzler