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Whrend die Arbeit der verfassunggebenden deutschen Nationalversammlung im Bereich des Staatsorganisationsrechts weitgehend den Vorlagen der ministerialen Entwurfsbrokratie folgte, verlie die Weimarer Konzeption des zweiten Hauptteils der Verfassung "Grundrechte und Grundpflichten der Deutschen" die Berliner Vorgaben in einem Mae, das den Entwurfsverfasser Hugo Preu insoweit eine "Vaterschaft" an der Weimarer Reichsverfassung ablehnen lie. Indem die Abgeordneten selbst in den Grundrechtsdiskussionen neue, namentlich sozial motivierte Fragen stellten und neue Wege beschritten, entstand ein Laboratorium moderner Grundrechtspolitik mit betrchtlichen Ausstrahlungswirkungen, begleitet allerdings von vehementer grundstzlicher Kritik, die den geschaffenen Grundrechtsteil zum "interfraktionellen Parteiprogramm" erklrte. Walter Pauly untersucht diese Strukturdiskussionen, nicht hingegen die Entstehungsgeschichte der Einzelgrundrechte. Herzstck des Weimarer Grundrechtslaboratoriums war der aus dem Verfassungsausschu hervorgegangene "Unterausschu fr die Vorberatung der Grundrechte", zu dessen Entwurfsarbeit gutachtliche Stellungnahmen u.a. von Otto v. Gierke und Richard Schmidt eingeholt wurden. Diese Dokumente deutscher Verfassungsgeschichte werden im Anhang erstmals vollstndig zugnglich gemacht.
- Format: Pocket/Paperback
- ISBN: 9783161484797
- Språk: Tyska
- Antal sidor: 130
- Utgivningsdatum: 2004-09-01
- Förlag: Mohr Siebeck