Idealismus und Entfremdung Adornos Auseinandersetzung mit Kierkegaard

Adorno und Kierkegaard trennen Welten. Dennoch hat sich der kritische Theoretiker der Gesellschaft zeitlebens intensiv mit dem religisen Schriftsteller und Vater der Existenzphilosophie aus dem 19. Jahrhundert beschftigt. Das vorliegende Buch untersucht die vielfltigen Motive dieses spannungsvollen Verhltnisses, von der Soziologie der Innerlichkeit bis zur sthetik. Grundlage ist die eingehende Analyse von Adornos Erstlingswerk und anderer Texte ber den Dnen. Gleichwohl gilt es, dessen Denken auch in seiner Eigenstndigkeit zu bercksichtigen. Denn nur wo beide auf Augenhhe behandelt werden, lsst sich die Frage nach dem Einfluss Kierkegaards auf Adorno stellen. Eine Antwort ist die Forschung bisher weitgehend schuldig geblieben, entweder weil sie sich die Deutung des Frankfurters zu eigen gemacht, oder diese umgekehrt als verfehlt abgetan hat. Was ihn mit Kierkegaard zugleich verbindet und entzweit, ist die Kritik des Deutschen Idealismus und die Radikalitt, mit der das moderne autonome Subjekt als entfremdetes bestimmt wird. berraschen mag die Erkenntnis, dass sie vor diesem Hintergrund und im Rckgriff auf Kant den Mglichkeitsspielraum individueller Praxis und der Ethik im engeren Sinne durchaus hnlich bewerten.