Identitatskrisen literarischer Figuren um 1900

Bachelorarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,3, Ruhr-Universitt Bochum (Germanistisches Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: Der Begriff Identitt ist eines der zentralen Wrter der Moderne und besonders des 20. Jahrhunderts. Ein Grund dafr liegt vor allem in der interdiskursiven Verwendung dieses Themas, wodurch sich verschiedene Definitionsanstze ergeben. Je nach wissenschaftlicher Disziplin erffnen sich diverse Anwendungsbereiche des Identittsbegriffs, mit dem Probleme und wissenschaftliche Fragestellungen geklrt werden sollen und knnen. Auch fr die Literatur bietet der Identittsbegriff eine Flle an Auseinandersetzungsmglichkeiten, die es ermglichen, gesellschaftliche, kulturelle und politische Herausforderungen im 20. Jahrhundert zu thematisieren. Identitt wird gerade deshalb zu einem geflgelten Wort der Moderne, weil es die Konstellation von Bezgen eines bestimmten Subjekts zu seiner Auenwelt erfasst. Dabei sind Subjekt und Auenwelt variable Elemente, die sich mit dem Begriff der Identitt erfassen lassen.
Parallel mit dem Begriff der Identitt beschreibt die Identittskrise einen dysfunktionalen Ich-Weltbezug. Diese Strung, in der ein Individuum nicht mehr fhig ist, ein funktionierendes Bezugssystem zu seiner Lebensumwelt zu schaffen, wird in zahlreichen literarischen Werken um 1900 aufgegriffen und zum Gegenstand einer differenzierten Betrachtung. Die Zeit des "Fin de Sicle", welche grob die Jahrhundertwende von "1885 bis ca. 1910" umfasst, bietet dabei einen besonders breiten Fundus an literarischen Werken, die das Thema der Identittskrise aufgreifen. Dabei basieren die Krisen, die von den literarischen Figuren durchlebt werden, auf verschiedenen gesellschaftlichen und kulturellen Subsystemen, welche die diskursive Vielfalt dieser "Epoche" widerspiegeln.
Um sich der Identittskrise als charakteristisches Thema fr die Zeit um 1900 zu nhern, werden in dieser Arbeit die drei Ha