Identitt und Identifizierung - Die sprachliche Herstellung von Identitt

Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Allgemeines und Begriffe, Note: 2,0, Europa-Universitt Viadrina Frankfurt (Oder) (Kulturwissenschaft), Veranstaltung: Proseminar: Ethnische Suberung - Sprachliche Suberung, Sprache: Deutsch, Abstract: Ich bin ein Berliner!" verkndete John F. Kennedy, 35. Prsident der Vereinigten Staaten von Amerika, am 23. Juni 1963 vor dem Schneberger Rathaus, und die West-Berliner Massen spendeten dem Mann aus Massachusetts tosenden Applaus - gerade so, als sei er durch diesen Ausspruch wahrhaftig 'einer von ihnen' geworden. Mit dieser mittlerweile historischen verbalen Geste gelang es John F. Kennedy eine Brcke in die Herzen der Brger West-Berlins zu schlagen, obwohl er diesen Satz sehr wahrscheinlich lediglich als geschickten rhetorischen Schachzug - zumal auf deutsch - in seine Rede eingebaut hatte; ohne Bercksichtigung der komplexen Identittsdimension, die dieses klare Statement wrtlich genommen beinhaltet htte. Das fhrt uns zu der Frage: Was macht eigentlich einen Berliner zum Berliner? Ist es seine Sprache? Sein spezifisches ueres Erscheinungsbild? Genetische Reinrassigkeit? Oder sind es preuische Tugend und Tradition, ber die sich die Berliner definieren? In abstrahierter Form erlangt diese Fragestellung durchaus wissenschaftliche Relevanz: Anhand welcher Kriterien erfolgt die Selbstpositionierung eines Individuums in seinem sozialen Umfeld? Welche Rolle spielt die Sprache bei der Entwicklung sowohl der persnlichen Identitt des Einzelnen als auch der Identitt einer Gruppe? Auf welche Weise kommen Kategorien wie 'Gemeinschaft', 'Ethnie', 'Sprache' oder 'Rasse' berhaupt zustande? Nach welchen Mustern werden diese Einteilungen vorgenommen?