Imaginare Gefahrten im Kindesalter

Bachelorarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Psychologie - Sonstiges, Note: 1,5, FernUniversitt Hagen, Sprache: Deutsch, Abstract: Imaginre Gefhrten sind bei Kindern keine Seltenheit. Im Gegenteil, man geht davon aus, dass bis zu 65% der Kinder einen imaginren Gefhrten in Form eines unsichtbaren Freundes, eines personifizierten Spielzeuges oder in Gestalt eines fiktiven, von ihnen verkrperten Charakters haben. Diese Begleiter erfllen gewisse adaptive und entwicklungspsychologische Funktionen. Im Rahmen einer Literaturrecherche wurden zu diesen positiven Funktionen Studien aus den letzten zehn Jahren gesichtet und bezglich ihrer Aussagekraft und neuerer Erkenntnisse auf zwei Schwerpunktthemen vorgestellt und diskutiert: Angstbewltigung und Frderung der Sprachentwicklung. Die Untersuchungen zur Frderung der Sprachentwicklung sprechen den hauptschlich unsichtbaren imaginren Freunden in einigen Facetten deutliche Effekte nach. So verfgen Kinder mit imaginren Gefhrten ber eine reifere Sprache mit komplexerem und inhaltlich verbundenerem Satzbau, sowie ber eine bessere auditive Vorstellungskraft. Desweiteren knnen sie sich in der Kommunikation ihrem Gesprchspartner verstndlicher mitteilen und weisen eine bessere erzhlerische Qualitt auf als Kinder ohne imaginre Gefhrten. Dennoch bleibt die Frage nach der Kausalitt ungeklrt, denn der Effekt kann theoretisch auch in entgegengesetzter Weise verlaufen, indem sich Kinder mit weiterentwickelter Sprache einen imaginren Gefhrten zur Kommunikation schaffen. Personifizierte Objekte wie Kuscheltiere scheinen sich den Studienergebnissen nach bestens zur Angstbewltigung zu eignen, sei es in ihrer Rolle als Beschtzer oder als verngstigter Freund, den es zu trsten gilt. Als ein wichtiger Faktor, der diese Funktion des imaginren Gefhrten beeinflusst, erwies sich der Grad der Bindung an ihn.