Jenseits von Indikativ und Imperativ

Die weit verbreitete Beschreibung der Ethik in neutestamentlichen Schriften mit den Kategorien "Indikativ und Imperativ" hlt einer kritischen Prfung am Text nicht stand. Die Beitrge dieses Sammelbandes versuchen deshalb Begrndungsmuster jenseits von Indikativ und Imperativ zu erfassen. Hierbei werden Verflechtungen mit ethischem Denken im Vor- und Umfeld des Neuen Testaments (z.B. hellenistisches Judentum; Stoa) wahrgenommen; ferner wird die Anwendbarkeit von Leitbegriffen im Diskurs zur antiken Ethik wie z.B. "Lebenskunst" oder "Gterabwgung" in Glcksethiken geprft. Im Zentrum stehen die ethischen Begrndungsformen in einzelnen neutestamentlichen Schriften, sei es bei Paulus, in den Evangelien oder in der Briefliteratur (Jak, 1Petr). Ein Beitrag zur Begrndung der Ethik bei den frhchristlichen Apologeten und ihren Gegnern rundet den Band ab. Das Ensemble der Beitrge macht deutlich, dass das rechte Tun bzw. das Gute in neutestamentlichen Texten auf ganz unterschiedliche Weise begrndet wird und ein komplexer methodischer Zugang erforderlich ist, um diese Argumentationen und Hintergrnde deskriptiv darzustellen.