Jesaja 53 als theologische Mitte der Apostelgeschichte

Rouven Genz prsentiert einen Neuansatz in der Acta-Forschung, indem er die Apostelgeschichte als nicht primr historisch, sondern theologisch motiviertes Werk qualifiziert und ihren Autor als schriftgelehrten Exegeten wrdigt. Genz' Schwerpunkt liegt auf der Untersuchung der Rezeption von Texten aus dem Jesaja-Buch. Im Zentrum steht die Erzhlung von Philippus und dem thiopischen Kmmerer in Apg 8, die mit dem Rekurs auf Jes 53 das theologische Anliegen des Lukas beispielhaft manifestiert. Die jesajanische Tradition im Allgemeinen sowie die Gottesknechtsvorstellung im Besonderen erweisen sich auch darber hinaus als hermeneutischer Schlssel fr die lukanische Christologie und Ekklesiologie: Lukas versteht Jesus im jesajanischen Sinn als den Knecht Gottes und seine Nachfolger als Knechte des Knechts. Auch seine soteriologischen Prmissen gewinnt Lukas aus den jesajanischen Texten: Den Tod Jesu begreift er als Shnetod.