Kollektive Emotionen. Medienereignisse als Momente moderner Gemeinschaftsbildung

Diplomarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Journalismus, Publizistik, Note: 1,5, Universitt der Knste Berlin (Fachbereich Gestaltung), Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit beschftigt sich mit der Frage nach dem Entstehen und dem Nutzen von kollektiven Emotionen anhand von Medienereignissen. Hierzu setze ich mich zunchst mit den kommunikationswissenschaftlichen Grundbegriffen, die mit diesem Phnomen im Zusammenhang stehen, auseinander (Individuum - Kollektiv - Masse) und arbeite den Stand der Forschung zu den Themenbereichen kollektive Emotionen und Medienereignisse heraus. Anschlieend stelle ich drei Fallstudien zu den Medienereignissen Unfalltod von Diana Spencer, Attentat vom 11. September 2011 und Tsunami in Sdostasien vor. Ich arbeite die Gemeinsamkeiten dieser Medienereignisse heraus, unter denen als mgliche Ursachen fr das Entstehen kollektiver Emotionen zu vermuten sind: Die Beteiligung prominenter Personen bzw. Elite-Nationen, Abbildung von Konflikten bzw. sozialen Dilemmata, Kmpfe zwischen Gut und Bse, Nicht-Zugehrigkeit des Ereignisses zum Erwartungshorizont, Verdichtung des Ereignisses im Bild.
Diese fnf Merkmale prfe ich im Folgenden hinsichtlich der Fallbeispiele auf ihre Relevanz fr die Entstehung kollektiver Emotionen. Unter Bercksichtigung von kollektiven Identitten, Empathie und Mimesis, kollektiver Bedeutungszuschreibung und der Bedeutung von Bildern, komme ich zu folgendem Schluss: Einschneidende und unerwartete Ereignisse erschttern den Menschen. Werden diese Ereignisse z.B. durch die Medien zustzlich in ihrer Strke noch potenziert, so kann es passieren, dass Menschen instinktiv auf archaische Muster zurckgreifen, um diese Ereignisse ein- und ihnen Bedeutung zuordnen zu knnen. Im gemeinsamen Erleben und Teilen von Gefhlen findet der Mensch eine Entladung und die Mglichkeit sich als Teil einer Gemeinschaft zu erleben.