Komplexitt in multiperspektivisch erzhlten Filmen

Komplexitt ist in unserer gegenwrtigen Welterfahrung deutlich anhand der allgemeinen Zunahme von Informationen, Lebensentwrfen und Wahlmglichkeiten sprbar. Blickt man auf die knstlerischen Ideen im Umfeld dieser Ausdifferenzierungsprozesse, so bietet das multiperspektivische Erzhlen eine passende Form, die Pluralismus und Polyphonie adquat darzustellen vermag.
Im Zentrum dieser Arbeit steht die Analyse zweier Spielfilme (Rashomon" aus dem Jahr 1950 und Syriana" aus dem Jahr 2005), die beide auf sehr unterschiedliche Weise multiperspektivisch erzhlen.
Anhand dieser beiden Werke erkundet Brbel Scherf die Bandbreite wie die Funktionalisierungen dieses im filmischen Kontext recht jungen Erzhltypus und geht auch auf die historischen Hintergrnde desselben ein.
Am Ende steht die Einsicht, dass Rashomon" und Syriana" sich nicht nur sehr unterschiedlicher Formen multiperspektivischen Erzhlens bedienen. Es wird auch argumentiert, dass die Erzhlform in beiden Filmen diametral entgegengesetzt funktionalisiert wird: Whrend die komplexe Erzhlstrategie bei Rashomon" Gewissheiten in Frage stellt, fungiert sie im Fall von Syriana" zur Vertrauensbildung in die Darstellbarkeit der Welt.