Kontrolle eines Werkzeugs oder ein Werkzeug auer Kontrolle?

Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Soziologie - Medien, Kunst, Musik, Universitt Potsdam (Kollegium fr LER), Sprache: Deutsch, Abstract: Als im Juli 1907 Boris Rosing ein Verfahren mit der Patentnummer 18076 namens Methode der elektrischen bertragung von Bildern ber Entfernungen hinweg" anmeldete, ahnte niemand, dass damit die Grundlage fr ein Medium gelegt wurde, welches die Welt verndern sollte: das Fernsehen.
Schon vor der Einfhrung des Privatfernsehens wurde das neue Medium kritisch beurteilt. Wie auch nach der Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern und dem darauf folgenden Boom von literarischen Erzeugnissen befrchtete die konservative Schicht der Gesellschaft eine wachsende Verdummung, besonders der Jugend. Ihr Argument: nicht nur anspruchsvolle sondern auch triviale Inhalte konnten nun schneller verbreitet werden. Damit wrden Menschen von intellektuellen Herausforderungen abgelenkt und ihre kognitiven Fhigkeiten wrden verkmmern bzw. nicht voll ausgebildet werden.
Mit der Etablierung kommerzieller Sender, dem steigenden Quotendruck, auch auf die ffentlich-rechtlichen Anstalten, und einer neuen Zuschauergeneration rckte der Begriff Mediensozialisation" immer strker in den Fokus der Gesellschaft. Im Verlaufe des technischen und gesellschaftlichen Fortschritts gingen Medium und Nutzer eine bis dahin noch nie da gewesene
Symbiose ein. Das Fernsehen wurde zu einer Institution erhoben, die weit mehr war als die Mglichkeit zur Unterhaltung. Meinungsbildung, Sozialisierung, Bildungsarbeit, Informationsquelle und Schaffung eines gesellschaftlichen Konsens - das alles und mehr ist Fernsehen heute.
Die vorliegende Arbeit mchte die sechs wichtigsten Funktionen des Fernsehens kritisch betrachten. Dabei werden zunchst historische Bezge hergestellt, woran sich eine Erluterung der grundlegenden Funktionen des Fernsehens anschliet. Zuletzt werde ich auf Kontrollinstanzen und mgliche Sanktionen eingehen.