Konversationelle Erzhlungen in der Altensprache

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1,0, Ruhr-Universitt Bochum (Germanistisches Institut), Veranstaltung: Altersspezifische Kommunikationsweisen, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Erzhlen von Geschichten in Diskurseinheiten ist eins der am hufigsten zu beobachteten Phnomene, auf das man trifft, beschftigt man sich mit der Analyse von Gesprchen. Es scheint geradezu ein menschliches Grundbedrfnis zu sein, gemachte Erfahrungen oder Erlebnisse mit anderen Menschen zu teilen. Uta Quasthoff definiert die Erzhlung innerhalb von Gesprchen als eine grundstzlich mndlich konstituierte Diskurseinheit, die sich spontan in Gesprchen realisiert [...] und eine Form der sprachlich-kommunikativen Bewltigung von Erfahrung." (Quasthoff 1980:27) Darber hinaus spielt das Tradieren von Geschichten eine wichtige Rolle bei dem Verarbeitungsprozess von Informationen und ist demnach nicht nur sprachliche Form, sondern soziales Handeln, gerade weil es die Interaktion mit mindestens einem Gegenber voraussetzt (vgl. Sacks 1971:311). Das Erzhlen von Geschichten ist in krassem Gegensatz zu dem knappen bermitteln von Berichten zu sehen. Es kostet beutend mehr Zeit und setzt daher einen hheren Grad an Intimitt zwischen Sprecher und Zuhrer voraus. Demnach gibt man, so Uta Quasthoff, im Erzhlen [...] mehr von sich preis als im Bericht" (Quasthoff 1980:183).
Diese Arbeit hat es sich zum Ziel gemacht, die Erzhlstrukturen in der Altensprache zu untersuchen und im Zuge dessen deren Besonderheiten und Eigentmlichkeiten aufzuzeigen und zu interpretieren. Dazu werden im ersten Teil der Arbeit generelle Aussagen ber die Formen konversationeller Erzhlungen gemacht, gngige Modelle zur Analyse von Erzhlungen vorgestellt sowie die grundlegendsten Funktionen fr Sprecher und Hrer aufgezeigt und erlutert. Im zweiten Teil der Arbeit kommt es dann zur Anwendung dieser theoretischen Erkenntnisse auf ein mitgeschnittenes Gesprch zweier Proban