Kriegsfolgenbewltigung in der Rechtsprechung

Ein Groteil der in der Zivilrechtsjudikatur der letzten Reichsmarkzeit bis zur Whrungsreform zu bewltigenden Kriegsfolgen resultierte aus den bis zuletzt durch die gestaute Inflation gekennzeichneten Wirtschaftsverhltnissen und dem dadurch bedingten Auseinanderfallen von Gesetz und Wirklichkeit. Gleichzeitig fehlten ein richtungsweisendes oberstes Revisionsgericht und eine die Nachkriegsbedingungen bercksichtigende Rechtsetzung. Durch eine Analyse der Rechtsprechung des Landgerichts Bonn aus den drei unmittelbaren Nachkriegsjahren und die Bercksichtigung vergleichender Aspekte zeigt Kristina Busam, dass die Richter nicht nur inter-, sondern auch intragerichtlich zu unterschiedlichen Ergebnissen bei der Bewltigung der kriegsbedingt vernderten Umstnde gelangten. Die Autorin weist nach, dass die Richter hierbei insbesondere bereits gefestigte Rechtsinstitute sowie vertraute Argumentationsmuster und Auslegungsmethoden heranzogen, aber auch eine grundstzliche Bereitschaft zum Beschreiten neuer dogmatischer Wege bestand.