Lehrbuch des Zivilprozerechts

Johann Braun stellt das zivilprozessuale Erkenntnisverfahren dar und hat sein Werk als gro angelegtes Lehr- und Lesebuch konzipiert, das dem Leser nicht nur eine Vielzahl von Einzelheiten vermittelt, sondern vor allem auch bergreifende Zusammenhnge erschliet. Unter anderem behandelt er den Zivilproze nachdrcklich als "formelles Zivilrecht" und schlgt in vielen Einzelfragen die Brcke zum materiellen Zivilrecht. So etwa in der Lehre von den Prozezwecken, vom Streitgegenstand, den sogenannten "Klagearten", der Rechtskraft und den Prozehandlungen. Damit zieht er zugleich die Konsequenz aus einer von namhaftenen Autoren vorbereiteten und getragenen Entwicklung, die auf eine Wiederannherung der sachwidrig auseinander dividierten Gebiete des Zivil- und des Zivilprozerechts gerichtet ist. Weit davon entfernt, nur "technisches" Recht zu sein, erscheint der Zivilproze auf diese Weise neben dem Eigentum und dem Vertrag als eine der groen Sulen des Zivilrechts berhaupt. Dem Anfnger bietet das Buch eine anschauliche und eingngige Darstellung dieses theoretisch wie praktisch wichtigen Rechtsgebiets mit vielen, das Verstndnis frdernden Ausblicken auf das materielle Recht. Dem Fortgeschrittenen gibt es die Gelegenheit, sein bisheriges Wissen grundlegend zu berdenken und scheinbare Selbstverstndlichkeiten auf den Prfstand zu nehmen. Beiden aber ebnet es den Weg zum "prozessualen Denken", durch das sich "Prozessualisten" und "Nichtprozessualisten" signifikant unterscheiden und das sich aus der Kenntnis der prozessualen Rechtsnormen keineswegs von selbst ergibt.