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Gewalt ist nicht nur als Handlungsoption permanent verfgbar, sondern ebenso als Kommunikationsthema. Im ersten Fall konstituiert diese prinzipielle Verfgbarkeit ein Machtverhltnis, das durch ein Handeln wider den Willen eines anderen Menschen charakterisiert ist, whrend es im zweiten Fall um Macht in Kommunikatio- beziehungen geht. Nicht nur die Ausbung von Gewalt erzielt demnach Aufmerks- keit, sondern auch das Sprechen ber Gewalt, da beide Aspekte auf ein groes Bedrohungspotential verweisen. Insofern ist der Begriff, hnlich wie der der Aggression, in vielerlei Hinsicht instrumentalisierbar. Die besondere Herausforderung in der Auseinandersetzung mit der Gewa- thematik besteht nun darin, dass man nicht nur auf der Handlungsebene, sondern auch in begrifflicher Hinsicht mit zahlreichen komplexen, ambivalenten und teilweise widersprchlichen Zusammenhngen konfrontiert wird. Mit der Verwendung eines bestimmten Gewalt- bzw. Aggressionsbegriffs wird demnach eine Unterscheidung eingefhrt, die zwar auf psychosoziale Wirklichkeiten verweist, mit diesen jedoch nicht ikonisch bereinstimmt und zwangslufig mit einer Perspektivitt verbunden ist. Diesen grundlegenden Zusammenhang gilt es zu bercksichtigen, wenn im Folgenden von Gewalt und Aggression die Rede ist. Der Begriff der Perspektive erhlt seine besondere Relevanz vor dem Hintergrund postmodernen und konstruktivistischen Denkens. In ihm bndelt sich die Annahme der Beobachterabhngigkeit jeglicher Erkenntnis. Jede Aussage und jede Wahrnehmung bedarf demnach der komplementren Angabe der Aussage- bzw. Wahrnehmun- bedingungen und insofern ist die Forderung nach Mehrperspektivitt beinahe zwangs- 1 lufig. Entsprechend dieser berlegungen steht am Anfang der vorliegenden Arbeit auch nicht dieDiagnose einer Zunahme von aggressiven bzw. gewaltttigen Handlungen bei
- Illustratör: 30 schw-w Tab 10 schw-w Abb
- Format: Pocket/Paperback
- ISBN: 9783531175607
- Språk: Tyska
- Antal sidor: 506
- Utgivningsdatum: 2010-07-15
- Förlag: Springer VS